Ausbau des Moorbachs

Der Moorbach wird seit 2022 zwischen der Wassermühle und der Willohstraße ausgebaut. In dem Bereich wird eine Sohlgleite, auch Fischtreppe genannt, hergestellt. Eine solche Fischtreppe macht den Moorbach für Fische und andere Wassertiere durchgängig. Damit wird die Wanderung von Fischen ermöglicht. Diese sind wichtig, um Standorte mit guten Laich- und Nahrungsbedingungen zu erreichen, aber auch um ruhige Orte für den Winteraufenthalt aufzusuchen.

Der Moorbach wird in diesem Abschnitt zudem ausgebaut bzw. ökologisch aufgewertet. Es werden Ruhezonen (Blänken) für Lebewesen geschaffen. Der Bereich wird parkähnlich umgestaltet. Die Fußwegverbindung wird neu angelegt bzw. in einem Teilabschnitt als Brücke hergestellt.

Im Dezember 2022 wurde mit der Baumaßnahme begonnen. Die Baustelleneinrichtungsflächen für Andienung und Lagerung wurden zuerst hergerichtet. Nach Durchführung der archäologischen Arbeiten wurde das Baufeld im Januar 2023 freigegeben. 

Im nächsten Schritt wurde das für die Umleitung des Moorbaches notwendige Pumpenprovisorium errichtet und im Februar 2023 in Betrieb genommen.

Im Anschluss konnte mit der Herstellung der Baustraße innerhalb des trockengelegten Moorbaches zwischen Wassermühle und Willohstraße begonnen werden. Aufgrund starker Regenfälle, die den Wasserspiegel des Moorbaches so stark haben ansteigen lassen, musste die Baustelle zum Schutz der umliegenden Bebauung, zeitweise geflutet werden.

Spundwände wurden eingepresst und mit der Modellierung des Geländes in Teilbereichen begonnen.

Im nächsten Schritt werden Arbeiten für die technischen Bauwerke, wie Fußgängerbrücke und Fischtreppe mit Auslaufbauwerk, durchgeführt.

Das Hochwasserschutz-Projekt an der Alten Wassermühle soll Ende des Jahres fertiggestellt werden. Die Fischtreppe ist im September bereits teilweise fertiggestellt. Aktuell fehlt das Einlaufbauwerk sowie kleinere Restarbeiten. Oberhalb der Fischtreppe verläuft künftig ein neuer Weg für den Fuß- und Radverkehr. Dieser führt über einen Steg bzw. Holzbrücke.

An mehreren Stellen im Nepomuk-Graben, sowie im Oberlauf und Unterlauf des Moorbachs befinden sich nun Messpegel für ständige Wasserstand-Messungen. Weitere Messpegel werden noch angebracht. Die Pegelstände werden bereits jetzt schon an die Kläranlage der Stadt Vechta übermittelt.

Die Stadt hat erhält durch den Moorbachausbau auch das Staurecht. Dieses neue Staurecht ersetzt ein „historisches Staurecht“, das seit Jahrzehnten in Abstimmung mit dem Landkreis Vechta und der Hase-Wasseracht angewendet wurde. Die neue Einstauhöhe bei der Wehranlage an der Wassermühle beträgt 32,20 Meter über dem Meeresspiegel. Dieser Wasserstand sichert ökologisch wichtige Lebensräume z.B. geschützte Feuchtwiesen. Weiterhin werden im Moorbach wichtige Lebensräume für Fische, Insekten und Kleinlebewesen gesichert.

Bei Hochwasserlagen ist es möglich die Wehranlage entsprechend zu regeln, sodass größere Regenwassermengen durch das Stadtgebiet von Vechta abfließen können. Dies dient sowohl dem Hochwasserschutz als auch dem Naturschutz.

Die Fertigstellung ist für den Dezember dieses Jahres geplant mit möglichen Restarbeiten Anfang 2024. Voraussetzung ist, dass längere witterungsbedingte Ausfalltage ausbleiben.