Bahnhofstraße

Diese Straße verbindet die Große Straße mit der Franz-Vorwerk-Straße auf der Höhe des Polizeikommissariats. Der frühere Verlauf war von der heutigen Kolpingstraße in westlicher Richtung zum Bahnhof. In den 1950er Jahren wurde von der Großen Straße her ein Durchbruch geschaffen, der von der Hauptstraße einen direkten Zugang und eine Zufahrt ermöglichte. Im Jahr 1885 wurde Vechtas erster Bahnhof eröffnet, der der Stadt den Anschluss zunächst an die Städte Ahlhorn und Lohne, später auch Delmenhorst, Bremen und Osnabrück ermöglichte. Im Jahr 1977 wurde ein neuer Bahnhof 300 Meter weiter nördlich an der Franz-Vorwerk-Straße in der Höhe Neuer Markt errichtet. Der alte Bahnhof wurde Anfang der 1970er Jahre abgerissen. So verlor die Straße die historische Verbindung zu ihrer Namensgebung. Als Überrest des alten Bahnhofs steht heute noch das denkmalgeschützte Stellwerk am Bahnübergang zur Zitadelle.

Der Bahnhof von 1977 ist inzwischen auch nur noch Geschichte. Er wurde 2018 abgerissen zugunsten eines neuen Mobilitätszentrums, das 2019 eingeweiht wurde. Der Weg vom Bahnhof in die westliche Vorstadt führt nun über eine moderne Fußgängerbrücke, die in der Innenstadt beginnt und den Zugang zu den Gleisen und Einrichtungen des Mobilitätszentrums durch Treppen und Fahrstühle gewährleistet.

Neben dem Bahnhof Vechta gab es noch den Bahnhof Falkenrott, der nicht dem Personennahverkehr, sondern dem Transport von Getreide und Vieh diente. Dieser lag weiter nördlich an der Straße nach Bakum. Der Bahnhof Falkenrott wurde im Jahr 1969 abgebrochen.

Bis 1966 lag an der Bahnhofstraße die Pädagogische Hochschule Vechta, ein Vorläufer der heutigen Universität Vechta. In den 1970er Jahren wurde an der Bahnhofsstraße ein Neubau für das Finanzamt Vechta geschaffen. Als dieser sich als zu klein erwies, wich das Finanzamt zunächst in die Kolpingstraße aus. Heute liegt es an der Rombergstraße. In den alten Bau des Finanzamts Vechta in der Bahnhofstraße zog das Polizeikommissariat Vechta ein. Der Polizei gegenüber befindet sich das Gebäude des Bischöflich Münsterschen Offizialats, der Wohnsitz des Weihbischofs von Vechta und Sitz der Hauptverwaltung des Diözesanverbandes Oldenburg.

Literatur:
Timo Lüde title="Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg">Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Oldenburg: Isensee, 1992. S. 771–773.
Helmut Hinxlage: Geschichte des Bischöflich Münsterschen Offizialats in Vechta. In: Wilhelm Hanisch, Franz Hellbernd, Joachim Kuropka (Red.): Beiträge zur Geschichte der Stadt Vechta. Band I. Vechta: Vechtaer Druckerei und Verlag, 1992. S. 383–467, mit Bildtafeln.
Heinz-August Menke: Geschichte des Finanzamts in Vechta. In: Wilhelm Hanisch, Franz Hellbernd, Joachim Kuropka (Red.): Beiträge zur Geschichte der Stadt Vechta. Band III/2. Vechta: Vechtaer Druckerei und Verlag, 1978. S. 531–542, mit Bildtafeln.