Magnussenstraße

Bei der Magnussenstraße handelt es sich um eine kleine Sackgasse, die von der Kolpingstraße in Richtung Westen abgeht und zwischen der Falkenrotter Straße und der Sprengepielstraße gelegen ist.

Die Straße wurde nach der Künstlerin Ingeborg Magnussen, einer Kunstmalerin, Musikerin und Schriftstellerin, Tochter des Malers Christian Carl Magnussen benannt. Ingeborg Magnussen wurde 1856 in Rom geboren und starb 1946 in Vechta. Ihr Vater kam im deutsch-dänischen Bredstedt zur Welt und war von 1846 bis 1848 als Student in Rom, später mit seiner Ehefrau Meta Meyer. 1875 ließ er sich in Schleswig nieder. Ingeborg Magnussen, die, orthodox-protestantisch erzogen, 1910 zum katholischen Glauben übertrat, ließ sich nach einem wechselvollen Leben 1931 in Vechta nieder, um ihren Lebensabend dort zu verbringen. Vorher war sie u. a. in Florenz, Paris und Irland und konnte dort ihre Fähigkeiten als Malerin und Musikerin verbessern sowie neben Latein die jeweilige Landessprache erlernen. Vor allem das Aquarellieren fand ihr Interesse. Als Grund für ihren Ortswechsel nach Vechta nannte sie, dass ihr hier, in ihrem „Paradies“, viele Menschen vertraut waren. Als enge Freundin bezeichnete sie die Heimatdichterin Elisabeth Reinke. Wichtig waren ihr die Patres im Dominikanerkloster Füchtel, wie Pater Titus Horten, Pater Nissen und viele andere.

Ab 1912 war sie Mitglied im Dritten Orden des heiligen Franziskus.

Literatur:
Ingeborg Magnussen: Meine Heimkehr. Ein Bekenntnis. Mönchengladbach: Kühlen, 1912.
Ingeborg Magnussen: Mein Leben. Über achtzig Jahre Dank an Gott und Zeugnis für Gott. Mit Erläuterungen und Literaturhinweisen von Peter Sieve. Manuskript Vechta, 2004. 377 S.
Peter Sieve: Vor 50 Jahren in Vechta gestorben: Die Malerin Ingeborg Magnussen. In: Heimatblätter, 14. 12. 1996. S. 50–51.
Peter Sieve: Ingeborg Magnussen. In: Maria Anna Zumholz (Hg.): Starke Frauen. Lebensbilder von Frauen aus dem Oldenburger Münsterland im 19. und 20. Jahrhundert. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung. Münster: Aschendorf, 2010. S. 140–146
Irmgard Krapp (Hg.): Vechta. Künstler sehen unsere Stadt. Ingeborg Magnussen, Otto Pankok, Reinhold Lange. Ausstellungskatalog. Vechta: Heimatverein Vechta, 2012.