Mühlenstraße

Die Mühlenstraße führt von der Kreuzung Burgstraße, Klingenhagen und Juttastraße zur Wassermühle am Moorbach. Ihren heutigen Namen erhielt sie erst 1724 bei der Verlegung der Wassermühle aus der Stadt an diesen Standort. Vorher wurde sie „Fuß- und Fahrdamm“, ab 1694 auch „Poggenburg“ genannt. Das plattdeutsche Wort „Poggen“ (= Frösche) kommt in der Namensgebung zur Geltung, da wohl im Moorbach viele Frösche ihre Heimat hatten. Die Siedlung an der Mühlenstraße entstand 1690, als nach dem großen Brand von 1684 ein Teil der Westseite der Großen Straße mit Rücksicht auf das Schussfeld der Zitadelle als sogenannte „Esplanade“ unbebaut blieb. Die ehemaligen Hausbesitzer wurden an den Klingenhagen und in die Mühlenstraße umgesiedelt.

Dabei fanden kleinere Handwerker bzw. Arbeiter hier ihr Zuhause. Der Maler Otto Pankok hat während seines kurzen Aufenthaltes in Vechta hier gewohnt und den Bewohnern durch exzellente Bilder ein Denkmal gesetzt. Die soziale Schichtung wurde literarisch durch das Werk „Piele Mucker und die Dinger“ von Hermann-Joseph Pölking humoristisch beschrieben.

An der Mühlenstraße liegt die Alexanderschule, eine katholische Grundschule. Sie zog im Februar 1994 hierher. Vorher hatte sie als katholische Knabenschule ab 1924 ihren Standort an der Burgstraße. 1929 wurden die ersten Mädchen aufgenommen. Ihren Namen „Alexanderschule“ erhielt die Schule 1952. 1972 ging die katholische Volksschule mit Klassen bis zum achten bzw. neunten Schuljahr in eine zweizügige Grundschule über.

Die Vechtaer Nachbarschaften
 
Literatur:
Irmgard Krapp (Hg.): Vechta. Künstler sehen unsere Stadt. Ingeborg Magnussen, Otto Pankok, Reinhold Lange. Ausstellungskatalog. Vechta: Heimatverein Vechta, 2012.
Hermann-Joseph Pölking: Piele Mucker und die Dinger. Mit Illustrationen von Chlodwig Poth. Berlin: Elefanten-Press, 1981.
Franz Hellbernd u. a.: Die allgemeinbildenden Schulen in Vechta. In: Wilhelm Hanisch, Franz Hellbernd (Red.): Beiträge zur Geschichte der Stadt Vechta. Band III/1. Vechta: Vechtaer Druckerei und Verlag, 1978. S. 243–366, mit Bildtafeln. Darin: Franz Hellbernd: Die Knabenschule Vechta. S. 250–280.
Franz Kramer: Alexanderschule Vechta. Chronik 1924–1994. Vechta: Vechtaer Druckerei und Verlag, 1994.