Die Übersichtskarte zeigt die zu überplanenden Flächen. Ein Großteil der Waldfläche würde erhalten bleiben.
Bebauungsplan

Bela-Pharm möchte erweitern - Waldfläche ist bereits kompensiert

Ein Großteil des Waldes an der Lohner Straße bleibt erhalten. Das sind die Fakten bezüglich der Planungen.

Die Stadt Vechta möchte dem Unternehmen Bela-Pharm ermöglichen, seinen Betrieb an der Lohner Straße erweitern zu können. Um dies planungsrechtlich abzusichern, wird der Bebauungsplan „Lohner Straße/Grafenhorststraße“ (B-Plan Nr. 183) aufgestellt und somit auch die Öffentlichkeit an dem Verfahren beteiligt. Der Rat der Stadt Vechta wird nach Abwägung aller Interessen und Belange in öffentlicher Sitzung letztlich darüber entscheiden.

Ein Teilbereich der Waldfläche innerhalb des Plangebiets soll für die Verwirklichung des Vorhabens überplant werden. Ersetzt worden ist der betreffende Waldbereich bereits im Jahr 2016 an anderer Stelle innerhalb des Stadtgebiets. Dies geschah im Zuge der ursprünglichen Planung zur Ansiedlung eines Hotels in dem betreffenden Plangebiet, wie es das Landeswaldgesetz vorsieht. Der Waldersatz wurde durch die Anlage eines Auwaldes in Telbrake (ca. 10.000 Quadratmeter) und der Anlage eines Schulwaldes an der Nordspange (ca. 6500 Quadratmeter) geleistet.

Die Kompensation der neuen Planungen ist somit bereits aufgrund der aktuell wesentlich geringerem Waldentnahme in einem Verhältnis von etwa 1:3 mehr als erfüllt. Die angepflanzten Bäume sind von höherwertiger ökologischer Qualität als der bestehende Wald.

Zur Prüfung der artenschutzrechtlichen Auswirkungen wurde im Vorfeld ein biologischer Fachbeitrag erstellt. Dabei wurde festgestellt, dass keine artenschutzrechtlichen Hindernisse bestünden, wenn so genannte Maßnahmen zur Eingriffsregelung durchgeführt werden. Dazu gehören Nisthilfen und Gehölzpflanzungen zur Unterstützung der Brutvögel.

Denn ein Großteil des Waldes im Bereich der Lohner Straße wird erhalten. Die aktuellen Planungen nehmen wesentlich weniger Waldflächen in Anspruch als die Planungen von 2016. Statt der seinerzeit ca. 8000 Quadratmeter sind es jetzt noch ca. 4.000 Quadratmeter. Damit verbleiben an der Lohner Straße rund 6300 Quadratmeter Wald.

Ein Ziel der Planungen ist, den Standort eines heimischen Traditionsunternehmens zu sichern. Bela-Pharm produziert seit 1980 Tierarzneimittel für den internationalen Markt in Vechta. Kontinuierliche Modernisierung, langjährige Marktkompetenz und eine hochqualifizierte Belegschaft haben den Betrieb zu einem der bedeutendsten Unternehmen der veterinärpharmazeutischen Branche in Deutschland werden lassen.

Nun möchte das Unternehmen seinen Standort ausbauen, in den es in den vergangenen Jahren bereits umfangreich investiert hatte, um seine Aktivitäten in Vechta zu bündeln. Verbunden ist dies mit der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen vor Ort. Um die Wirtschaftlichkeit am jetzigen Standort sicherzustellen, sind bauliche Erweiterungen erforderlich. Insbesondere müssen zusätzliche Lagerkapazitäten geschaffen werden.

Ziele des Betriebes sind unter anderen eine Null-Energie-Lageristik bzw. -Logistik sowie eine Prozessoptimierung und die Digitalisierung. Hierzu ist der Neubau eines Hochregallagers, der Bau von Prüf- und Büroräumen sowie eine neue Warenanlieferung und -ablieferung mit den dazugehörigen Laderampen und einer Lkw-Wendemöglichkeit vorgesehen, weshalb eine Weiterentwicklung des Standorts in die Höhe nicht möglich ist. Die Lagergebäude mit Hochregallagern auf 4 bis 5 Ebenen erfordern eine Gebäudehöhe von 10 bis 12 Metern und eine Grundfläche von ca. 2520 Quadratmetern.

Mit dem Bebauungsplan Nr. 183 soll Planungsrecht für die vorhandene Nutzung des örtlichen Gewerbebetriebes sowie für die betriebliche Erweiterung nach Süden geschaffen werden. Zudem soll das Betriebsgelände direkt an die Lohner Straße - auf der Höhe des bisherigen Parkplatzes und gegenüber der Einmündung der Friesenstraße - angebunden werden. Bisher wird es über die Straße Am Schützenplatz erschlossen.

Zur Umsetzung der baulichen Entwicklung nach Süden müsste der vorhandene öffentliche Parkplatz aufgegeben und ein Teil-Ersatz am südlichen Rand des Plangebiets geschaffen werden. Dieser könnte so weiterhin vom Oldenburger Pferdezuchtverband bzw. vom Verband der Züchter des Oldenburger Pferdes sowie vom Kindergarten St. Elisabeth genutzt werden und böte Besuchern des angrenzenden St. Hedwig-Stifts einen nah gelegenen Ausweichparkplatz. Die Hälfte der neuen Stellplätze befänden sich auf dem Grundstück des St. Hedwig-Stifts.

Um die vor allem für Veranstaltungen benötigten Parkflächen in der gleichen Anzahl wiederherzustellen, ist ein weiterer Parkplatz an der Straße Am Schützenplatz erforderlich. Dieser würde laut Plan ca. 1100 Quadratmeter Waldfläche in Anspruch nehmen, für die ein Kompensationsnachweis bereits besteht.