Bremer Straße

Das Bremer Tor bildete seit dem Mittelalter den nördlichen Abschluss der Stadt. In jener Zeit bestand Vechta aus einer durch einen Erdwall befestigten Handwerker- und Kaufmannssiedlung mit wenigen Straßenzügen, einer Burg und einer recht großen Anzahl von Burgmannshöfen sowie einer Kirche und zwei Klöstern. Zwei Stadttore regelten den Ein- und Ausgang der Stadt: die Osnabrücker Pforte im Süden, die Bremer Pforte im Norden.

Die hier in Richtung Nordost hinausführende Straße trug nach dem Fernziel (der Hansestadt Bremen) früher den Namen Bremer Straße. Ab der Kreuzung Kuhmarkt/Ravensberger Straße trägt die Straße heute den Namen Oyther Straße. Oythe ist seit 1933 ein Teil von Vechta.

Im großen Kontext handelt es sich hier um die alte Handelsstraße von Bremen nach Osnabrück, um die sogenannte Rheinische Heerstraße, die mittelalterliche A 1. Diese war identisch mit der mittelalterlichen Pilgerroute der Jakobspilger, der im lokalen Sprachgebrauch den Namen Pickerweg trug.
Die Namensbedeutung von Pickerweg vereinigt verschiedene Funktionen des Weges: ein Weg, auf dem mit einer langen Stange – der Pike – das Vieh getrieben wurde, ein Weg, auf dem die Soldaten mit ihrer langen Lanze – der Pike – marschierten, ein Weg, an dem Zoll erhoben wurde, ein Weg, auf dem die Gläubigen nach Santiago de Compostela in Spanien zogen, um Vergebung von ihren Sünden zu erhalten.