Bremer Tor

Das heutige Bremer Tor bezeichnet die Kreuzung in der Innenstadt Vechtas, an welcher die Große Straße, die Falkenrotter Straße, die Füchteler Straße und die Bremer Straße aufeinandertreffen. Die Position stimmt nicht mit der Bremer Pforte überein, dem alten nördlichen, mittelalterlichen Stadttor der ehemals befestigten Stadt Vechta überein, welches bereits im ältesten bekannten Plan der Stadt aus dem Jahr 1578 eingezeichnet ist. Erst mit der nördlichen Stadterweiterung, die bis ins 19. Jahrhundert andauerte, rückte es an den heutigen Standort. Die heutige Namensgebung soll aber an das alte Tor erinnern.

Das mittelalterliche Vechta war wesentlich kleiner als die heutige Stadt. Im Norden reichte die Wallanlage etwa bis an die heutige Juttastraße. In der Stadt lebten damals ca. 1000 Einwohner im Vergleich zu den jetzigen ca. 33.000 Einwohnern (Stand 2020). Das Stadtgebiet Bremer Tor und Umgebung nannte man in früheren Zeiten „vor dem Bremer Thore, außerhalb der Stadt“. Noch um 1890 liegt das gesamte Gebiet außerhalb des engeren Stadtgebietes und wird durch den Stadtgraben, die „Piske“, vom Stadtgebiet getrennt. Nach Georg Reinke befanden sich bis zur Einmündung der Scheunenstraße (heute Füchteler Straße) und der Falkenrotter Straße nur Gärten und Wiesen. Das Gelände an der westlichen Seite war niedrig und sumpfig und wurde durch den Stadtgraben Piske durchschnitten. Erst um 1900 wurde der westliche Bereich zu Bauzwecken herangezogen. Die Ostseite war höher gelegen und war deshalb schon früher bebaut worden.

Literatur:
Ludger Riemann: Vechta „Vor dem Bremer Thore – außerhalb der Stadt“. Gestern und heute. Vechta: Heimatverein Vechta, 2016.