Pappelweg

Pappelweg

 

Der Pappelweg führt südlich der Falkenrotter Straße zur Sprengepielstraße.

Pappeln kommen häufig an Flussläufen vor, wo sie Bestandteil der Auwälder sind. Viele Arten wie die Schwarzpappel sind gegen Überflutung und auch Überschlickung tolerant, während Trockenheit oft schlecht vertragen wird. Mit Weiden und Erlen gehören sie zur Weichholzaue, der tiefsten Auwaldstufe.

Die Wahl des Straßennamens weist – wie die benachbarten Straßennamen An der Gräfte und Moorgärten – auf das bis in die Frühneuzeit bestehende Sumpf- und Moorgebiet im Nordosten der Stadt Vechta. Erst durch die Anlage der Zitadelle mit ihren Festungsgräben gelang es, dieses Gebiet zu entwässern.

Die Anpflanzung von Pappeln, die sehr viel Wasser aus dem Boden zu ziehen vermögen, mag nach der Schleifung der Festungsanlage bei der Trockenlegung des Gebietes geholfen haben. Vorher war das Gebiet baumlos, damit das Schussfeld für die Artillerie der Festungsmannschaft frei war.

Durch ihr schnelles Wachstum waren Pappeln als Nutzholz sehr beliebt. In Deutschland und den Niederlanden wurden Holzschuhe aus Pappelholz gefertigt. Zerkleinertes Pappelholz kann als Holzwolle für Verpackungszwecke eingesetzt werden. Diese eignet sich auch gut zur Haltung von Kleintieren, da das Holz keine ätherischen Öle enthält (wie etwa Kiefern und andere Nadelhölzer). Zudem wurde das Pappelholz zur Streichholproduktion verwendet.

In der Bahnhofsstraße in Vechta stand bis zum Jahr 1922 eine 91 Jahre alte, 33 Meter hohe Pappel mit einem Umfang von 6 m. Sie trug nach ihrem Besitzer den Namen „Caesars Pappel“ und galt als ein Wahrzeichen von Vechta. Als Fotomotiv war sie in der Bevölkerung sehr beliebt. 1922 brauchte man mehrere Tage, um den Baum für den Neubau einer Arztpraxis zu fällen.

 

Literatur:

Franz Hellbernd, Hans Schlömer: Alt-Vechta im Bild. Vechta: Vechtaer Druckerei und Verlag, 1977. S. 23.