Minister Falko Mohrs trägt sich ins Goldene Buch der Stadt Vechta ein. Hinten von links: Hartmut Heinen, Kristian Kater, Aloys Muhle, Thomas Frilling, Sam Schaffhausen, Simone Göhner und Ulrich Pelster. Foto: Stadt Vechta / Kläne
Wissenschaft und Kultur

Landesminister Falko Mohrs besucht Vechta

Er betonte, dass in Hannover präsent sei, wie viel der Landkreis und die Stadt Vechta für die Uni und die PHWT machen würden.

Falko Mohrs hat am Donnerstag erstmals als Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur Vechta besucht. Bürgermeister Kristian Kater begrüßte ihn zusammen mit dem Ersten Kreisrat Hartmut Heinen und der Ratsvorsitzenden Simone Göhner sowie den Fraktionsvorsitzenden Thomas Frilling und Sam Schaffhausen im Rathaus. Kater stellte ihm den Lehr- und Kulturstandort Vechta mit seinen unterschiedlichen Facetten und Innovationen vor. Mohrs betonte, dass bei den Verantwortlichen in Hannover „deutlich präsent ist, was der Landkreis und die Stadt Vechta über das normale Maß hinaus zur Unterstützung der Uni und der PHWT machen“.

Zuvor hatte Kater die vielfältige Kooperationsarbeit zwischen verschiedenen lokalen Institutionen, der Universität und der Privaten Hochschule für Wirtschaft und Technik (PHWT) erläutert. „Die Vechtaerinnen und Vechtaer sind stolz auf ihre Bildungseinrichtungen, und auch die Institutionen identifizieren sich voll und ganz mit Vechta“, sagte er. Daraus entstünden immer wieder erfolgreiche Kooperationen und Netzwerke, von denen die Studierenden profitierten.

Die PHWT sei ein „exzellentes Beispiel für das effiziente Zusammenspiel verschiedener Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung“. Inzwischen habe sie ein wertvolles Netzwerk aus annähernd 200 Mitgliedsunternehmen aufgebaut. Zu den Mitgliedern gehört auch die Stadt Vechta. Seit 2010 fördert sie die PHWT mit dem „Vechtaer Fachkräftestipendium“. Außerdem gibt es gemeinsame Veranstaltungsformate wie das Unternehmerfrühstück und das Unternehmerforum, bei dem es immer darum gehe, über aktuelle Themen zu informieren. Nächster Referent beim Unternehmerforum werde der Niedersächsische Wirtschaftsminister Olaf Lies sein und über das Thema Ausbildung sprechen, berichtete Kater.   

Dass Institutionen in Vechta und der Region Zukunftsprojekte gemeinsam anpackten, zeige auch die Kooperation der Schwester-Euthymia-Stiftung mit der weltweit renommierten Karls-Universität in Prag zur Ausbildung von Medizinern und Sicherung des Ärztenachwuchses, erläuterte Kater. Die Krankenhaus-Stiftung, unter deren Dach das Vechtaer St. Marienhospital mit den benachbarten Krankenhäusern in Lohne, Damme und Cloppenburg vereint ist, stellt Stipendien für das Studium in Prag bereit. Die klinischen Teile des Studiums werden an den Krankenhäusern hier im Oldenburger Münsterland absolviert.

Die Absolventinnen und Absolventen verpflichteten sich, ihre Facharztausbildung in einem der heimischen Krankenhäuser zu machen, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Stiftung, Ulrich Pelster. Diese sei ein Weg, dem Mangel an Nachwuchs entgegenzutreten und angehende Ärztinnen und Ärzten an den Standort zu binden. Man könne den Nachwuchsmedizinerinnen und -medizinern ein breites Spektrum an Fachrichtungen bieten. Die Stiftung vergebe zunächst drei Stipendien pro Jahr und für eine sechsjährige Ausbildungsdauer. „Das ist ein langfristiger Weg. Jede einzelne Stelle, die qualitativ besetzt wird, hat einen Wert für uns“, sagte Pelster. Bund und Länder seien dabei, Lösungen für den Mangel an Studienplätzen zu finden. Die eigene Initiative betrachte die Stiftung als Teil einer Gesamtlösung, für die er auch um Unterstützung durch andere Kooperationspartner warb.

Der Erste Kreisrat Hartmut Heinen erläuterte dem Minister die Ziele des Medienkompetenzzentrums (siehe auch Stichwort), ein Gemeinschaftsprojekt der Uni und des Landkreises Vechta. Ein Zweck des Zentrums sei, Lehrkräfte schon in der Ausbildung fit für den Einsatz digitaler Medien im Unterricht zu machen. Mit dem so genannten Learning Lab sei zudem eine Stiftungsprofessur verbunden, durch die Impulse in die Schulen gegeben werden könnten, erklärte Heine. So könne die Digitalisierung methodisch-didaktisch in Lehrplänen Einzug halten. Das Interesse der heimischen Schulen an den Angeboten sei groß, berichtete der Erste Kreisrat. Er wünsche sich, dass das Projekt auf Dauer aus einer Pilotphase heraus in ein reguläres Angebot der Uni übergehe.

Landesminister Falko Mohrs zeigte sich beeindruckt von der Innovationskultur in Vechta und der Region. Er besuchte anschließend die Uni Vechta und den PHWT-Standort in Diepholz – und nahm viele Informationen und Eindrücke mit nach Hannover.

Stichwort Medienkompetenzzentrum:

Das Medienkompetenzzentrum in der Justus-von-Liebig-Schule stellt einen Begegnungs-, Austausch- und Arbeitsraum an der Schnittstelle von medienpädagogischen, mediendidaktischen, medienwissenschaftlichen und medientechnischen Perspektiven dar, durch den diese Kooperation gefördert wird. Als eigenständiger Ort der Zusammenarbeit bietet es für alle Adressatinnen und Adressaten die Möglichkeit, sich offen über ihre gemeinsame Aufgabe, die kompetente Förderung von Medienbildungsprozessen zu verständigen, eine geteilte Vision der Bewältigung dieser Aufgabe vor dem Hintergrund abgestimmter Ziele und Werte zu entwickeln und den eigenen Beitrag als Bestandteil dieser Aufgabe zu verstehen.

Dabei führt der Austausch von Expertise, Erfahrungen und Ideen auch dazu, gegenseitiges Verständnis für die jeweiligen Aufgaben der Gesprächspartnerinnen und -partner zu schaffen und die Bedeutung der eigenen Aufgaben für die gemeinsame Arbeit zu erschließen. Das Medienkompetenzzentrum richtet sich unter anderen an Forschende, Lehrende, Studierende, Schülerinnen und Schüler, die Elternschaft sowie die interessierte Öffentlichkeit.

Weitere Infos unter:
https://www.uni-vechta.de/medienkompetenzzentrum-vechta/