An der Wassermühle

Die Straße verläuft von der Willohstraße in nordwestlicher Richtung und gabelt sich hinter der Moorbachbrücke in die Mühlenstraße und die Marienstraße.

Seit dem Jahr 1724 steht an dieser Abzweigung eine Wassermühle mit Stauwehr. Es ist insgesamt der dritte Standort der Vechtaer Wassermühle. Ursprünglich stand diese im Mittelalter als herrschaftliche Mühle an dem speziell für die Burg Vechta angelegten Nebenarm des Moorbachs in der Stadt bei der Nepomukbrücke (heutige Straße: An der Propstei, ehedem Mühlenstraße). Die Nepomukbrücke ist nach der Statue benannt, die auf der westlichen Brückenmauer steht. Diese zeigt den hl. Johannes von Nepomuk (um 1350 bis 1393), der als Märtyrer in Prag starb und von der Stadt Vechta als Brückenheiliger und Schutzpatron der Kaufleute erwählt wurde. Im 17. Jahrhundert wurde die Wassermühle für kurze Zeit westlich in Richtung Zitadelle verlegt. Es zeigte sich aber, dass an diesem Standort die Wasserhaltung für die Mühlen nicht ausreichte. Sie wurde daraufhin wieder an den alten Standort bei der Nepomukbrücke zurückverlegt und Anfang des 18. Jahrhunderts dann an den jetzigen. Das heutige Gebäude der Wassermühle wurde für moderne Zwecke umgebaut und wird für Büros genutzt.

Den Bremer Stadtmusikanten ist in Vechta an der alten Wassermühle ein Schild gewidmet. Am Fachwerkbau der Mühle ist am dritten Querbalken ein kleines Bronzetäfelchen angebracht mit der Inschrift: „Hier ist der historische Ort, an dem der Esel beschloss, Mitglied der Bremer Stadtmusikanten zu werden.“