Starkregengefahrenkarten

Unwetter haben in den vergangenen Jahren immer häufiger Überflutungen und Schäden verursacht. Die oft trockenen Böden und die Kanalisation können die Wassermengen bei diesen starken Regenfällen nicht mehr aufnehmen. Die Folge sind überflutete Straßen, vollgelaufene Keller, Schäden an Gebäuden und Geräten.

Die Stadt Vechta hat durch ein Ingenieurbüro Karten erstellen lassen, die darstellen, wo Starkregenereignisse eine besondere Gefahr sind. Daraus sollen angesichts der sich ändernden klimatischen Bedingungen Schutzmaßnahmen für die Zukunft abgeleitet werden. Hausbesitzerinnen und -besitzer können schon jetzt vorsorgen. Die Starkregengefahrenkarten dienen ausschlielßlich der Information und ziehen keine Verpflichtungen zum Gebäudeschutz nach sich.

Fragen und Antworten

Starkregenereignisse sind

  • lokal begrenzte Regenereignisse mit hoher Intensität.
  • zumeist von sehr geringer räumlicher Ausdehnung.
  • von kurzer Dauer.

Die Ergebnisse der Untersuchung sind als Wassertiefenkarten für ein seltenes Starkregenereignis dargestellt. Statistisch gesehen kommen solche Ereignisse alle 100 Jahre vor (T=100a). Die Einzelkarten (Blatt 01 bis 18) zeigen, wie hoch das Wasser nach einem solchen Starkregen stehen kann. Dieser Häufigkeitswert (T=100a) dient als Grundlage für viele Hochwasserschutzmaßnahmen.

In der Untersuchung erfolgte keine Wertung der Ergebnisse hinsichtlich des Überflutungsrisikos oder der zu erwartenden Schadenshöhe für Gebäude und Infrastruktur. Es wurden keine einzelnen privaten Grundstücke untersucht. Die Karten bieten die Möglichkeit einer ersten Identifizierung betroffener Gebiete.

Weitere Informationen zu den Methoden, den Grundlagendaten und zum Vorgehen bei der Erstellung dieser Starkregengefahrenkarten finden Sie unter Erläuterungen unten auf dieser Seite.

In Zukunft ist infolge der Klimaerwärmung mit einer Zunahme von extremen Niederschlagsereignissen zu rechnen. Diese können nicht verhindert werden. Es gibt keinen absoluten Schutz. Aber behördliche Institutionen (Stadtentwässerung, Wasserwerk, Stadtplaner, Straßenbaulastträger etc.) können mit entsprechender Planung Überflu­tungsgefahren mindern. Starkregengefahrenkarten dienen somit als Grundlage für eine Schadensbegrenzung, ein Risikomanagement und eine wasser- und klimasensible Stadtentwicklung.

Aus einer Starkregen-Gefahrenkarte  kann eine Kommune verschiedene Maßnahmen ableiten. Bei Starkregen ist es zum Beispiel sinnvoll den Abfluss über Notabflusstrassen wie Straßen in einen Vorfluter (wie ein Regenrückhaltebecken oder einen Graben) einzuleiten oder in einem temporären Speicherraum zwischenzuspeichern. Bei entsprechender Planung kann dies an erforderliche Sanierungsprojekte von Straßen gekoppelt werden.

Um Überflutungen bei Starkregenereignissen abzufedern, ist auch die Vergrößerung von Regenwasserkanälen hilfreich. Dies geschieht in Vechta bereits im Zuge von Straßensanierungen. Größere Kanäle mit bis zu einem Meter Durchmesser wurden beispielsweise in der Oyther Straße, der Kolpingstraße und in den Straßen Tannenweg und Tannenhof verlegt.

Ein weiteres Projekt zum Schutz vor Überflutungen: Die Kanalisation eines Wohngebietes im Bereich Hagener Straße, Monikastraße, Von-Frydag-Straße und Achtern Diek wird demnächst an einen Graben zwischen der Buddenkämpe und der Von-Ascheberg-Straße sowie an ein Regenrückhaltebecken angeschlossen. (Mehr dazu lesen Sie HIER und HIER)

Auch der Bau neuer Kanal- und Grabensysteme, von Wehranlagen, Schutzwällen und -wänden im Hochwasserschutzprojekt der Stadt tragen dazu bei, das Wasser bei Starkregenereignissen besser abzuleiten.

Aus den Starkregengefahrenkarten können weitere Maßnahmen zum effektiven Schutz abgeleitet werden.

Besonders wichtig ist ein Schutz des eigenen Hauses vor Rückstau, damit das Wasser bei einer Überlastung des Kanalnetzes nicht in das Haus zurückgedrückt wird. Weitere Infos dazu gibt es HIER.

Eigentümerinnen und Eigentümer können Eingänge und Lichtschächte sichern, Außenwände und Keller abdichten. Informationen dazu gibt es in einer kompakten Bürgerinformation der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA), die im Rathaus Vechta erhältlich ist.

Nützliche Infos und Tipps bietet ein Fragebogen des Vereins Hochwasser Kompetenz Centrum (HKC) unter www.hochwasser-pass.com.

Die Stadt Vechta fördert zudem Dach- und Fassadenbegrünungen sowie Regenwassernutzungsanlagen (Zisternen und Tanks) und Versickerungsanlagen mit Zuschüssen im Rahmen eines Programmes für Nachhaltiges Bauen. Dadurch entsteht zusätzliches Speichervolumen und das öffentliche Kanalnetz wird entlastet.

Unabhängig von dieser Richtlinie gewährt die Stadt Vechta unter bestimmten Voraussetzungen eine Reduzierung des Niederschlagswasserentgelts, wenn eine Dachbegrünung oder Versickerungsanlage nachgewiesen wird. Weitere Infos dazu lesen Sie HIER.

Akuter Notfall 112
Wenn ihr Leib und Leben in Gefahr ist, das eigene Zuhause unter Wasser steht oder zu überfluten droht, rufen Sie immer die Feuerwehr unter 112!

Folgeschäden/Folgeprobleme bei der Entwässerung
Sind in Folge eines Starkregenereignisses Entwässerungsanlagen verstopft, Schachtdeckel oder Ablaufroste hochgedrückt worden, können Sie sich bei der Stadt Vechta melden unter der Telefonnummer 04441/886-6868.

Untersuchungsgebiet Übersicht - Zum Vergrößern anklicken