Tim Fröhle (von links), PHWT-Präsident Prof. Dr. Dennis De, Bürgermeister Kristian Kater und der Leiter der Wirtschaftsförderung Dr. Frank Käthler. (Foto:Heyng)
Unternehmerfrühstück

Digitale Sicherheit stand im Vordergrund

Die Stadt Vechta hatte geladen und viele UnternehmerInnen kamen zum ersten Unternehmerfrühstück des Jahres 2023 ins Vechtaer Rathaus.

Thema der Veranstaltungsreihe war diesmal „Wie sich Unternehmen vor Cyberangriffen schützen können“. Tim Fröhle, Senior Auditor IT & Data Analytics bei Lufthansa AG, klärte darüber auf, welche Gefahren und Schutzmaßnahmen es im Bereich der IT-Sicherheit gibt. 

Bürgermeister Kristian Kater betonte in seiner Begrüßung, dass ihn die große Resonanz auf dieses wichtige Thema freue.  „Ich hoffe, dass Ihr starkes Interesse an dieser Veranstaltung in der Prävention begründet ist und nicht daher rührt, dass Sie selbst schon Datenklau und Cyberangriffe in Ihrem Unternehmen erleben mussten. Wir möchten Ihnen zeigen, wie Sie mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen, ohne großen Aufwand und ohne hohe Kosten Ihr Unternehmen besser vor Datenklau und Datenmissbrauch schützen können“, so Kater. Zudem sei es ein großes Anliegen der städtischen Wirtschaftsförderung, regelmäßig mit den UnternehmerInnen in Vechta in einen Austausch zu treten. „Die Stadt Vechta hat ein großes Interesse daran, dass unsere Heimatregion auch weiterhin einer der erfolgreichsten Wirtschaftsstandorte im Nordwesten bleibt. Und dafür müssen wir regelmäßig im Gespräch miteinander sein“, so Kater weiter.

Fröhle startete seinen Vortrag mit einer Umfrage dazu, wie viele der Gäste schon Opfer von Cyberkriminalität geworden sind. Tatsächlich waren rund 70 Prozent entweder selbst Opfer oder kannten Betroffene in ihrem Umfeld. Der Referent machte deutlich, dass jedes System irgendwann unsicher wird und daher mithilfe von Updates regelmäßig aktualisiert werden muss. Über 80 Prozent der erfolgreichen Angriffe seien auf menschliches Verhalten zurückzuführen. Wichtig sei ein Bewusstsein für die Gefahren und eine Unternehmenskultur, die gemachte Fehler nicht abstraft, sondern als Lernprozess für zukünftiges Verhalten begreift.  Die Mitarbeitenden müssen entsprechend sensibilisiert werden und die Führungskräfte mit gutem Beispiel vorangehen. Fröhle aus seinem Arbeitsalltag: „Jeder, der auf einen falschen Link klickt, bekommt keinen Ärger, sondern ein Kaffee-Date mit mir.“

Der Referent wies ferner darauf hin, dass es außerordentlich wichtig sei, herauszufinden, ob möglicherweise ein Cyberangriff auf das eigene Unternehmen bereits stattgefunden hat. Hierbei helfe ein Schwachstellenmanagement, also das Wissen darüber, welche Systeme Schwachstellen haben; diese müssten zwingend regelmäßig aktualisiert werden. Nach bereits entstandenem Schaden muss unbedingt geklärt werden, warum der Angriff erfolgreich durchgeführt werden konnte und was man tun muss, um solche Attacken künftig zu verhindern.

Abschließend nannte Fröhle eine Vielzahl von Stellen, an die sich betroffene Unternehmen bei Problemen und zur Beratung wenden können. Dazu gehört auch die „Zentrale Ansprechstelle Cybercrime“ (ZAC) des Landeskriminalamt Niedersachsen, welche speziell Unternehmen, Verbände und Behörden unterstützt.

Die Reihe „Unternehmerfrühstück“ organisiert die Stadt Vechta in Kooperation mit der Privaten Hochschule für Wirtschaft und Technik Vechta/Diepholz.

Aufgrund der großen Resonanz werden die Partner im März ein weiteres Unternehmerfrühstück zum Thema „Wie sich Unternehmen vor Cyberangriffen schützen können“ anbieten. Weitere Informationen dazu folgen in Kürze.