Von links: Dr. Frank Käthler, BGM Kristian Kater, Sarah Pierenkemper (KOFA), Prof. Dr. Dennis De (PHWT), Jens Olberding (agile Macher GmbH), Daniel Blömer (Blömer & Kollegen GmbH). Foto: Stadt Vechta / Spannagel
Unternehmerfrühstück

Flexible Arbeitszeiten im Fokus

Thema der Veranstaltung war die „4-Tage-Woche? Neue Arbeitszeitmodelle in der Praxis“.

Die Stadt Vechta und die Private Hochschule für Wirtschaft und Technik (PHWT) hatten geladen und viele Unternehmerinnen und Unternehmer kamen zum Unternehmerfrühstück ins Vechtaer Rathaus.

Thema der Veranstaltung war „4-Tage-Woche? Neue Arbeitszeitmodelle in der Praxis“. Daniel Blömer, Geschäftsführer der Steuerberatungsgesellschaft Blömer & Kollegen GmbH und Jens Olberding, Geschäftsführer der agile Macher GmbH, berichteten von ihren Erfahrungen bei der Einführung der 4-Tage-Woche. Im Anschluss beleuchtete Sarah Pierenkemper, Senior Economist für Fachkräftesicherung beim Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, das Thema aus wissenschaftlicher Perspektive.

Bürgermeister Kristian Kater freut sich, dass die Veranstaltungsreihe immer wieder sehr gut besucht ist. „Der Wettbewerb um Fachkräfte ist etwas, das uns alle betrifft, - auch den Öffentlichen Dienst – und eine einfache Lösung für dieses Problem gibt es nicht. Die Vielzahl an Besucherinnen und Besuchern aus unterschiedlichsten Branchen hat eine lebendige Diskussionsgrundlage mit vielen unterschiedlichen Eindrücken geboten“, führt Kater aus.

Zu Beginn des Vortragsblocks führte Daniel Blömer in die Überlegungen und den Prozess der Steuerberatungsgesellschaft ein, die schließlich zur Einführung der 4-Tage-Woche führten. Im Kampf um Fachkräfte gab es die Überlegung einfache Aufgaben weiter zu automatisieren, damit sich das bestehende Personal auf wichtige Aufgaben konzentrieren kann. Dabei sei eine höhere Arbeitsbelastung keine Option gewesen. Gemeinsam mit der agile Macher GmbH und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei dann ein Prozess begonnen worden, um die Effektivität zu steigern und gleichzeitig auch das Personal profitieren zu lassen.

Nach der Vorstellung des Prozesses durch Jens Olberding ging er darauf ein, wie ein kleines Team die Vier-Tage-Woche testete und die Erfahrungen so positiv waren, dass sie jetzt auf das gesamte Unternehmen übertragen werden soll. Die Ergebnisse wurden in einer Case Study zusammengefasst, welche in den kommenden Tagen veröffentlicht wird.

Im Anschluss führte Sarah Pierenkemper weiter in den Themenblock flexible Arbeitszeitmodelle ein. Eine solche Flexibilisierung mache Arbeitgeber attraktiver für Fachkräfte. Dabei gilt es für jedes Unternehmen passende Modelle zu finden. Das könne einerseits eine Vier-Tage-Woche sein aber auch schon einfachere Maßnahmen, wie die Ausweitung der Rahmenarbeitszeiten verbunden mit der gleitenden Arbeitszeit. Dabei gelte es die Bedürfnisse der Mitarbeiter zu berücksichtigen, aber auch den Anforderungen des Unternehmens gerecht zu werden. Wichtig sei in jedem Fall, dass das gesamte Unternehmen bei einem solchen Prozess mitgenommen wird und am Ende auch das Ergebnis mitträgt.

Abschließend wies sie auf die kostenfreien Angebote des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) am Institut der deutschen Wirtschaft hin, unter denen sich auch eine Handlungsempfehlung zur Einführung von flexiblen Arbeitszeiten befindet.

Die Reihe „Unternehmerfrühstück“ organisiert die Stadt Vechta in Kooperation mit der Privaten Hochschule für Wirtschaft und Technik Vechta/Diepholz.