Wissenswert: Sebastian Klussmann in Vechta. Foto: Stadt Vechta / Heyng
Literaturtage

Klussmann erläutert seinen Weg zum Quiz-Meister

Die Rolle als „Basti, das wandelnde Lexikon“ hat ihm geholfen, Ängste zu überwinden.

Zukünftige Quiz-Meister werden möglicherweise aus Vechta stammen. Fernsehquiz-Star Sebastian Klussmann verriet dem Publikum am Freitag (15. März) im Metropol Theater viele seiner Erfolgs-Tricks. Die Veranstaltung, die im Rahmen der städtischen Literaturtage stattfand, schloss mit einem spannenden Gruppen-Quiz ab.

Der bekannte Jäger der erfolgreichen Quizshow „Gefragt – Gejagt“ stellte sich zunächst mit seinem Beruf vor: „Ich bin Profi-Quizzer. Das Finanzamt akzeptiert das zumindest als Tätigkeit.“ Doch es gab auch eine Zeit vor der Fernseh- und Quiz-Karriere, die ganz anders für Klussmann war. Als Kind sei er sehr schüchtern gewesen, sagte er: „Ich hatte Angst vor Menschen.“ Die Rolle als „Basti, das wandelnde Lexikon“ habe ihm geholfen, diese Ängste langsam zu überwinden. So habe er den Ehrgeiz entwickelt, viel wissen zu wollen.

Deswegen gab er auch dem Publikum den Tipp, einen gewissen Selbstanspruch an sich zu stellen. So erreiche man sein Ziel mithilfe einer Art selbsterfüllender Prophezeiung, erklärte Klussmann. Es helfe, mit allen Sinnen zu lernen, um verschiedene Hirnregionen miteinander zu vernetzen. Als humorvolles Beispiel zeigte er ein Bild, auf dem er eine Wand des polnischen Salzbergwerk Wieliczka ableckt. Auch ein UNESCO-Weltkulturerbe könne man schmecken.

Wissen müsse nicht immer in Fachbüchern nachgeschlagen werden, auch über Umwege könne man viel lernen, erläuterte Klussmann weiter. Wer sich für Sport interessiere, lerne auch viel über Geographie und Städte. Ein gutes Beispiel stellte für ihn die Basketball-Stadt Vechta dar. Geschichte eigne man sich gut durch Comics oder Videospiele an, sagte Klussmann.

Er teilte mit dem Publikum verschiedene Tipps und Rituale, mit denen der Wissensschatz erweitert werden kann. Man solle immer neugierig bleiben und hinterfragen, was man gerade sehe, riet Klussmann. Er versuche immer die Hintergründe herauszufinden von jedem Straßennamen, Markennamen oder Münzbild, das er sehe. „Lebenslanges Lernen ist nicht nur eine hohle Phrase“, betonte Klussmann.

Auch im Zeitalter von Google, Wikipedia und ChatGPT warb er dafür, sich nicht nur auf Hilfsmittel zu verlassen. Bildung helfe einem Menschen auf ganz verschiedenen Ebenen. Bei Partys könne er mit seinem Wissen bei jedem Thema anknüpfen, egal ob Sport oder Filme. Zudem eröffne Bildung immer wieder einen neuen Blick auf die Welt und die Gesellschaft.

Klussmann gab dem Publikum viel Zeit für Fragen, bevor die abschließende Quiz-Runde startete. Diese Zeit nutzte das Publikum und stellte zahlreiche berufliche und persönliche Fragen. Beim Abschluss-Quiz schloss sich das Publikum in kleinere Gruppen zusammen und zerbrach sich den Kopf über die anspruchsvollen Fragen. Letztlich konnten sich die Gewinner über Bücher als Preis freuen, alle von Sebastian Klussmann selbst geschrieben.