Schülsselübergabe. Von links: Hans Hermann Kruth, Ricarda Hedtfeld, Kristian Kater, Antje Nasch, Werner Inhestern und Julius Bocklage. Foto: Chowanietz
Gemeinsame Feier

Martin-Luther-Schule und Alexanderschule eingeweiht

Die Gebäude hat die Stadt Vechta in zwei Jahren Bauzeit modernisieren und neu errichten lassen.

Für Antje Nasch steht fest: Die enge Zusammenarbeit hat der Martin-Luther-Schule und der Alexanderschule enorm viel gebracht. Besonders deutlich zu sehen sind die Vorteile der Kooperation für sie jetzt nach der Rückkehr an den gemeinsamen Standort. Dort hatte die Stadt Vechta die Gebäude in zwei Jahren Bauzeit umfangreich modernisieren, erweitern und neu bauen lassen. „Wir konnten Räume schaffen, die wir vorher nicht hatten“, betonte die Rektorin der beiden Grundschulen während der Einweihungsfeier. Die Fachräume für Musik, Werken und Kunst, die neue Lehrküche und das Foyer, alles könnten die Kinder gleichberechtigt nutzen. „Alexanderschüler nutzen das Gebäude der Martin-Luther-Schule. Und andersrum ist es genauso“, erklärte Antje Nasch. „Das alles wäre ohne Kooperation nicht möglich gewesen.“

Auch Vechtas Bürgermeister Kristian Kater blickte zufrieden auf die vergangenen zwei Jahre zurück. Während der aufwändigen Bauarbeiten im Philosophenweg waren alle Klassen übergangsweise in den zur Verfügung stehenden Schulgebäuden an der Antoniusstraße unterrichtet worden. „Das war eine gute Zeit des Zusammenwachsens“, sagte er. „Und hier wachsen die Schulen jetzt weiter zusammen. Das ist ein gutes Fundament für die Zukunft.“

Die Einweihungsfeier gestalteten Kinder aus den 4. Klassen beider Grundschulen mit. Sie traten als Rap-Musiker auf, tanzten und spielten Sketche. Antje Nasch und Kristian Kater nahmen symbolisch zwei Schlüssel von den Planern Julius Bocklage (Büro Bocklage + Buddelmeyer) und Hans Hermann Kruth (Büro K2 Plan) entgegen. Alle dankten den beteiligten Handwerksfirmen und den zuständigen Fachdiensten Gebäudemanagement sowie Schule & Sport der Stadt Vechta für die gute Zusammenarbeit. „Wir sind termingerecht fertig geworden“, stellte Bocklage fest.

Lobend hervorgehoben wurde auch die Leistung der Schulgemeinschaften während des Bauprojekts. „Ich bin wahnsinnig stolz darauf, dass wir das gewuppt haben“, sagte Antje Nasch in Richtung ihrer beiden Kollegien, die sich inzwischen als eins betrachten und sich das neue Lehrerzimmer teilen. Besonders dankte sie ihrer Konrektorin Ricarda Hedtfeld für die große Unterstützung. „Ich möchte mich auch bei den Eltern für das Vertrauen bedanken, dass wir es am Übergangsstandort schaffen, dass sich die Kinder wohlfühlen“, betonte Antje Nasch.

Den größten Applaus erhielt Hausmeister Werner Inhestern. Er habe sich nicht nur am Übergangsstandort, sondern auch auf der Baustelle um so viele Dinge gekümmert, berichtete Antje Nasch. Beispielsweise habe er sein Kiosk in der Antoniusstraße verlässlich für die Kinder geöffnet, und am Philosophenweg sei er gleichzeitig Ansprechpartner für die Baufirmen und die Stadt gewesen - sogar im Urlaub. „Das war ein Multitasking-Job“, lobte die Schulleiterin und präsentierte ein Video, in dem sich die Kinder bei ihrem Hausmeister Werner bedankten. Die Schulgemeinschaft schenkte ihm und seiner Ehefrau ein Norderney-Wochenende, auch Bürgermeister Kater überreichte anerkennend ein Präsent.

Das Ergebnis des Kraftaktes wurde von allen Seiten gelobt. „Bei unserer Rückkehr waren wir geflasht“, sagte Antje Nasch. „Es ist eine Schule geworden, wie eine Schule heute sein muss. Denn Schule ist mehr geworden, die Kinder verbringen hier eine lange Zeit. Auch die Freizeit findet zu einem großen Teil hier statt.“ Dafür benötige man Rückzugsorte und Raum für Ganztagsangebote.

Das moderne Konzept sieht zudem vor, dass an alle Klassenzimmer direkt nebenan ein Differenzierungsraum angeschlossen ist, um unterschiedlichen Lernbedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Beide Grundschulen wurden mit neuen Möbeln ausgestattet, die Außenanlagen mit dem gemeinsam genutzten Pausenhof wurden neu gestaltet. In allen Klassenräumen gibt es smarte interaktive Tafeln, die in den Vechtaer Grundschulen inzwischen Standard sind.

Die hohen Ausgaben für das Schul- und Bildungswesen hob Frank von der Aa anerkennend hervor. „In Vechta kann ich es immer nur bewundern. Das ist alles andere als selbstverständlich“, erklärte der schulfachliche Dezernent des Landesamtes für Schule und Bildung. „Diese Schulerweiterung ist auch ein gutes Signal: Sie sind nicht allein. Die Gesellschaft steht hinter Ihnen.“

Bürgermeister Kristian Kater sicherte die Unterstützung durch die Politik auch in Zukunft zu. „Wir werden weiterhin für gute Bedingungen sorgen“, sagte er und dankte dem Rat der Stadt Vechta für die erforderlichen Beschlüsse. Dadurch konnten insgesamt gut acht Millionen Euro in das Projekt investiert werden. Eine Investition, von der insbesondere die Schülerinnen und Schüler von heute und morgen profitieren.