Streetwork

Mobile Jugendarbeit in der Stadt Vechta

Zusammen mit dem Caritas Sozialwerk startet die Stadt Vechta das Projekt „Per:Vect“ (Perspektive Vechta).

In der jüngeren Vergangenheit haben sich mehrere öffentliche und nichtöffentliche Örtlichkeiten in Vechta, insbesondere in den Bereichen des Stadtparks Zitadelle, des Bahnhofs und der Stadthäuser, zu einem Treffpunkt für Jugendliche und junge Erwachsene entwickelt. Dabei kristallisierten sich unterschiedliche Gruppen heraus. Mit diesen Treffpunkten gingen verstärkt auch Zusatzeinsätze von Sicherheitsdiensten, der Polizei und der städtischen Bürgerberater einher.

In der Aufarbeitung dieser Sachlage hat die Stadt Vechta festgestellt, dass nicht alle jungen Menschen die bisherigen Angebote der Vereine, Verbände oder auch des Jugendzentrums Gulfhaus in Anspruch nehmen. „Viele Jugendliche finden aus unterschiedlichen Gründen gar nicht erst den Weg dorthin. Wir wollen daher mehr Kontaktaufnahme und diese jungen Menschen mehr in den Blick nehmen. Wir wollen ihnen Angebote für die Freizeitgestaltung unterbreiten und ihnen Hilfestellung bei der weiteren Lebensplanung/-gestaltung geben“, so Vechtas Bürgermeister Kristian Kater. Daher soll nun präventiv und ergänzend die mobile Jugendarbeit (Streetwork) eingesetzt werden. Die Stadtverwaltung hat deshalb nach einem entsprechenden Beschluss des Ausschusses für Jugend und Sport im November eine Ausschreibung unter geeigneten Trägern der Jugendarbeit/-sozialarbeit durchgeführt. Ziel ist es, für einen Zeitraum von 3 Jahren die mobile Jugendarbeit im Stadtgebiet mit zwei sozialpädagogischen Fachkräften zu etablieren. Insgesamt 450.000 Euro stehen dafür in diesem Zeitraum zur Verfügung. „Nach Prüfung des Konzepts und der Wirtschaftlichkeit haben wir den Auftrag an das Caritas-Sozialwerk St. Elisabeth vergeben“, so Bürgermeister Kristian Kater.

„Unser Konzept trägt den Namen Per:Vect, das steht für Perspektive Vechta und soll unter dem Leitgedanken der Prävention und Teilhabe durchgeführt werden“, verrät Heribert Mählmann, Vorstandsvorsitzender des Caritas-Sozialwerks. „Diese beiden Punkte sind uns sehr wichtig, denn mobile Jugendarbeit funktioniert nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern nur gemeinsam mit und für die jungen Menschen“, so Mählmann weiter. „Wir wollen dort hingehen, wo sich die jungen Menschen aufhalten. Wir wollen, dass diese jungen Menschen und ihre Anliegen gesehen werden. Nur so kann es gelingen, schnell Zugänge zu den einzelnen Gruppen zu erhalten und Sie mitzunehmen. Wenn wir das hinbekommen, ist das schon ein guter Erfolg“, ist sich Mählmann sicher. Dabei macht er zugleich deutlich, dass rechtsfreie Räume dabei nicht toleriert werden. „Wir werden also das eine tun, ohne das andere zu lassen“, ergänzt Klaus Karnbrock, Bereichsleiter beim Caritas-Sozialwerk.  

Die zuständige Erste Stadträtin Sandra Sollmann bereitet nun die vertraglichen Regelungen vor, damit zum einen die Stellenausschreibungen erfolgen können und das Projekt dann im April starten kann. Dass man diese Aufgabe nicht ausschließlich alleine bewältigen kann, ist den Beteiligten klar. „Wir setzten bei dem Projekt auf eine enge Kooperation mit dem Gulfhaus und mit den Vereinen und Verbänden, um die jeweiligen Angebote aufeinander abzustimmen bzw. Zugänge zu ermöglichen. Dabei kann insbesondere der Sport ein guter Ansatz sein, hier wollen wir alle Akteure mit in die Projektarbeit einbinden“, so Sollmann abschließend.