Patrizia Moresco im Metropol Theater. Foto: Stadt Vechta / Asbrede
Weltfrauentag

Patrizia Moresco begeistert mit Gags, Wortspielen und Pointen

Das Älterwerden, der digitale Wahnsinn, Sex und Klimawandel, Hater und Influencer: Das Programm hat so viele Facetten wie die Künstlerin selbst.

Einen Vulkanausbruch hat Patrizia Moresco vor ihrem Auftritt in Vechta versprochen. Und die Kabarettistin hält Wort. Mit ihren Gags, Wortspielen und Pointen reißt sie am Mittwoch das Publikum im Metropol Theater mit. Weil die Zuschauerinnen in einer Tour lachen können, gibt’s am Ende großen Applaus.

Morescos Vulkanausbruch ist die perfekte Wahl für ein kulturelles Angebot am Weltfrauentag. Auch Männer sind im Saal zu finden, der bis zum letzten Platz pickepackevoll ist, allerdings keine ganz Hand voll. Für die Gleichstellungsbeauftragten Astrid Brokamp (Landkreis Vechta) und Andrea Schlärmann (Stadt) sowie die Kulturabteilung der Stadt Vechta ist es nicht nur angesichts des großen Interesses an der Veranstaltung ein perfekter Abend. Gemeinsam präsentieren sie den Auftritt und sind von der Künstlerin ebenfalls restlos begeistert.

Dem Publikum von der ersten bis zur letzten Minute keine Ruhe zu geben, das allein ist eine Kunst: Patrizia Moresco interagiert ständig mit den Zuschauerinnen und den spärlich vorhandenen männlichen Zielpersonen. Wobei sie klarstellt: „Ich bin nicht männerfeindlich, was ich mache, ist lustig.“

Ihre aktuelle Show #Lach_mich ist aber alles andere als monothematisch und zielt gefühlt auf alles und jeden ab, der nicht bei Drei auf dem Baum sitzt – auch auf sie selbst. Das Älterwerden, der digitale Wahnsinn, Sex und Klimawandel, Hater und Influencer: Das Programm hat so viele Facetten wie Patrizia Moresco. Die Italienerin mit schwäbischen Wurzeln und Berliner Schnauze spielt mit ihrem Dialekt, Temperament und schauspielerischen Talent.

Sie schlüpft in die Rolle ihrer Selfie-machenden Freundin. Sie singt im Rammstein-Stil über ihre chronische Unlust auf Staus. Und sie erzählt selbstironisch, dass Beißschiene und Apnoemaske nicht unbedingt erotische Fantasien bei Liebhabern auslösen. Dass das eigene Patenkind mit Barbies spielt, die sie selbst als Mädchen abgelehnt hat, geht für die Moresco übrigens gar nicht, weshalb sie als gute Patentante aktiv für den Wechsel zum guten alten Teddy wirbt. Wenn sie es so leidenschaftlich witzig und pointenreich versucht wie bei ihrem Auftritt im Metropol Theater, wird ihr Patenkind bald statt mit Kunststoffpuppen mit Plüschbären spielen.