Bewegungsspiel: Irene Margil animiert ihr Publikum zum Mitmachen. Im Hintergrund: Eine Zeichnung vom Schwanenvater aus ihrem Buch „Die Hamburger Alsterschwäne“. Foto: Stadt Vechta / Voß
Bücherfrühling

Von (Alster-)Schwänen beflügelt

Warum es die Tiere in Hamburg nicht immer leicht haben, erzählt Irene Margil in ihrem Kinderbuch.

Irene Margil hat die Hamburger Alsterschwäne in ihr Herz geschlossen. Das spüren die Kinder, die zu den 31. Vechtaer Literaturtagen ins Gulfhaus gekommen sind. In ihren Lesevorstellungen schwärmt die Kinderbuchautorin von den schneeweißen Wasservögeln, die seit Jahrhunderten das Stadtbild der Hansestadt prägen. Sie zeigt Fotos und Videos von ihnen, stellt dem Publikum den Schwanenvater Olaf vor und liest dazu ihre Geschichte vom Schwanenpaar Hauke und Alina.

Die Geschichte hat sich Irene Margil ausgedacht. Aber die Schwäne gibt es wirklich in Hamburg. Ihnen hat die 61-Jährige mit ihrem Kinderbuch „Die Hamburger Alsterschwäne“ ein kleines Denkmal gesetzt. Sie hat nicht nur den Text geschrieben, sondern auch Bilder dazu gemalt. Vorher hatte sie sich lange mit den Tieren beschäftigt und sich über sie schlau gemacht hat. Wenn sie über etwas schreibt, sagt Irene Margil, möchte sie ganz genau darüber Bescheid wissen.  

In der Geschichte beobachten die Kinder Mia und Matteo gespannt, wie die Schwäne aus dem Winterquartier am Eppendorfer Mühlenteich freigelassen werden. Bald besetzt das Schwanenpaar Hauke und Alina das Schwanennest im Garten der Familie. Doch eines Tages ist der Schwan Hauke plötzlich verschwunden. Der Schwanenvater wird alarmiert, und gemeinsam machen sich alle auf die Suche. Die Kinder hören gespannt zu, ob es gelingt, den verschwundenen Schwan zu finden. Sie erfahren von Problemen, mit denen die Alsterschwäne auch in Wirklichkeit zu kämpfen haben.

Denn sie haben es in Hamburg nicht immer leicht, wie Irene Margil berichtet. Menschen machen den Tieren ihren Lebensraum streitig. Sie verschmutzen die Natur mit Müll, der den Schwänen gefährlich werden kann. In den schlimmsten Fällen werden sogar Nester vorsätzlich zerstört. Zum Glück gibt es den Schwanenvater Olaf, der sich das ganze Jahr über um die Schwäne kümmert. In Hamburg ist es Jahr für Jahr ein Schauspiel, wenn der Schwanenvater die Schwäne auf der Alster einsammelt, um sie in ihr Winterquartier zu bringen. Über die Rückkehr auf die Alster im Frühjahr freuen sich viele Hamburger und ihre Gäste. Die Schwäne sind ein Wahrzeichen der Hansestadt und stehen für ihre Freiheit und Unabhängigkeit.

Fünf Lesungen hält Irene Margil für Kindergarten- und Grundschulkinder aus der 1. Klasse. Sie bezieht die Mädchen und Jungen mit ein, imitiert mit ihnen die Bewegung der Schwäne. Und sie führt ihnen mit Begeisterung und Leichtigkeit vor Augen, wie die Begegnungen mit den Schwänen sie beflügelt haben, eine Geschichte zu schreiben. Am Ende haben auch die Kinder die Schwäne in ihr Herz geschlossen – und werden beim nächsten Hamburg-Besuch ganz bestimmt nach ihnen Ausschau halten.